top of page

Das Schlimmste…ist, wenn?

 

Berlin war es wieder Wert…aber der Zahn der Zeit nagt an der physischen Konstellation der Connectors.

 

05.03. – 06.03.2016     Ice Gladiators GP 5 und 6 in Berlin, Wilmersdorf

 

 

Die Vorbereitung auf dieses erste Event im Jahr 2016 war von den unsäglichen Versuchen geprägt, eine grüne Umweltplakette für die Radausäge zu erhalten. Aus irgendwelchen Gründen ist es nicht möglich das Gerät jenseits des Elbe-Lübeck-Kanals einzusetzen. Auch in Berlin lassen es die Statuten leider nicht zu, dass wir ein wenig positiven Radau machen. Sehr verwunderlich, dass es aber immer wieder gelingt, unzählige Menschen aus ihren Löchern zu holen, wenn sie denn mal läuft.

 

So auch auf dem Gelände des MSC Berlin e.V. - Motorsportclub Berlin.

 

Wir möchten hier noch einmal Danke sagen an Michael Groth vom MSC, der unermüdlich versuchte, uns den Weg zu ebnen. Leider bleiben alle Versuche erfolglos.

 

Wir nahmen es einfach hin, ohne dass ich wieder das Risiko einging, nicht ins Stadion zu kommen.

Übrigens Drucklufthörner waren auch nicht erlaubt.

 

Komisch drei Straßen weiter im Olympiastadion krakelt der Fussballfan lauthals und zieht gröhlend durch Berlin…naja wir sind ja auch viel gefährlicher.

 

Egal, keine grüne Plakette, kein blauer Umweltengel, keine Ausnahmegenehmigung…vielleicht sollte wir es mal mit einer Akku-Säge versuchen.

Kapitel 1: Anreise

 

Die Anreise war wieder von perfektem Timing geprägt.

Nach der üblichen Heimarbeit rückte Rückenwind mit seinem Laster an und wir luden unsere Verpflegung in meinen Bomber um.

 

War eine ganze Menge, den zwischendurch meldete das Reifendruckwarnsystem einen Druckverlust vorne rechts…genau, da saß Rückenwind. Die Unwucht war mein Auto scheinbar nicht mehr gewohnt.

Also rechts ran, und das Notfallset raus. Gefühlte 2 Tonnen Beladung mussten auf dem Autobahnparkplatz ausgepackt werden. Ey, was hatten wir nur alles mit? Erstaunlich, dass nach Verlassen des Autos alle vier Reifen wieder den gleichen Druck aufwiesen. Hm, der sich selbst prüfende Reifendruckprüfer wurde auf reset gesetzt und weiter ging es.

 

Mittlerweile wurde man im Basislager schon leicht nervös, wo wir denn bleiben.

 

Der Boxenstop war ja auch nicht eingeplant.

 

Direkt vorfahren konnten wir auch nicht, weil der Grenzkontrolleur an der Einfahrt zum Stadion kein Erbarmen zeigte. Ärger wollten wir ja auch nicht zu diesem frühen Zeitpunkt der Reise.

 

Wir checkten also kurz in unserem immer wieder gern gebuchten Enjoy Hotel (Wichtig: kurzer Weg zum

Stadion, das Personal trug Shirts mit einer 42 auf dem Rücken) ein und verlegten sofort an die Basis. Treibstoff hatten wir genug mit, das sollte also kein Problem werden. Nur 2 Tonnen Ladung auf dem Rücken trotz kurzem Weg ist echt kein Spaß.

Glücklicherweise wird der Rückweg ja nicht mehr so beschwerlich.

 

Da wir wussten, dass auch unsere Nordkanalisten Freunde im Hotel waren, morsten wir sie kurz an, bzw.

ließen wir die Säge kurz vor dem Hotel testlaufen und siehe da…es öffnet sich ein Fenster im 5. Stock, ein

Pfiff, da waren sie.


Eine Radausäge verbindet Welten.

Kapitel 2: Das Wiedersehen

 

Schnell war klar an der Basis in der 1. Ecke Brokstedt war die Stimmung sau gut. Nicht anzumerken war den Hägemännern, dass sie bereits zwei anstrengende Tage hinter sich hatten. Nach dem ersten Willkommenstrunk nahm der Abend seinen unaufhaltsamen Verlauf.

Nach einer kurzen und intensiven Vorbereitungsphase verlegten wir ins Horst-Dohm-Stadion. Die Einlasskontrolle verlief unspektakulär, bzw. fand gar nicht statt. Eigenartig, aber eine Radausäge darf nicht mit rein? Sch… drauf, Berlin ist nur einmal im Jahr!

Kapitel 3: Das Rennen

 

Das Rennen war nicht anders zu erwarten von russischer Dominanz geprägt. Zu stark sind diese Teufelskerle. Einzig Franky Zorn, wer auch sonst, fuhr als fünfter der Gesamtwertung in die die Russische Riege. Egor Myshkovets konnte er hinter sich lassen. Das Finale selbst bestritten die anderen 4 Russen. Die fahren wirklich in einer anderen Liga, bereits nach der Startgerade liegen sie einige Längen vor der Konkurrenz. Lediglich die Physik ist ihr Gegner, so wie es Daniil Ivanov im Finale etwas zu weit trieb, er die Schräglage überreizte und folglich in die Strohballen knallte.

 

Wenig zu melden hatten leider unsere deutschen Jungs. Günter Bauer kam noch am dichtesten ran, Pletschi, der Eishans und Max Niedermaier schafften die Überraschung leider nicht und landeten am Ende des Feldes. Luca Bauer und Markus Jell kamen zu je einem Einsatz als Reservefahrer, blieben aber punktlos.

 

 

Während des Rennens geben wir mal eine Kostprobe unseres Gesangstalents, als Matten Kröger von Schubi interviewt wurde. Da die Beschallung in der 1. Kurve leider nicht so gut war und wir nicht ein Wort von dem gesagten verstanden, trällerten wir mal unsere Lieder.

Die Stimmbänder waren schon fast am Reißen, die Stimmung war voll klasse bei uns.

Geht auch ohne Geknattert und Gedröhne.

Was angenehmer ist, mag der neutrale Beobachter für sich selbst entscheiden. Uns hat es Spaß gebracht.

 

„Der MSC, der MSC…“ „Es gibt nur ein Matten Kröger!“

 

Solange das Rennen auch dauerte, so schnell war es dann zu Ende. Das war schon mal ein schöner Start ins Rennjahr 2016.

Kapitel 4:

 

Uns hatte eine Einladung für die Afterrace-Party vom MSC Berlin erreicht. Wir kennen das urige Etablissement schon von vorherigen Auftritten ja schon, diesmal sollte eine Live-Band spielen, was natürlich den Reiz an dieser Veranstaltung teilzunehmen um einiges erhöhte. MUA & Band kannten wir bislang nicht, werden wir aber nie mehr vergessen. Das war ne ganz große Vorstellung, die die Kapelle dort ablieferte. Nach gefühlten 2 Sekunden hatten die drei Musiker um Joachim (MUA) Engel und Sängerin Jule Peter und dem Cajonspieler (sorry, dass ich den Namen nicht behalten habe) die Anwesenden im Griff und ließen sie nicht mehr los.

Fantastisch, echt!

 

Das war ein Abend, den man so nur einmal erlebt und bestimmt auch nicht wiederholen kann.

 

Ganz großes Kino, vielen Dank MSC Berlin, insbesondere Michael Groth, für die Einladung.

 

Was soll man sagen, nach Konsum von Hopfen und Malz, Apfel, Birne, Schlehen und wer weiß, was noch an Kräutern, hatten wir dann auch irgendwann die richtige Bettschwere erreicht.

Ein Glück, dass der Weg nicht so weit zum Hotel war.

 

Ich habe noch nie erlebt, dass ein Mensch bereits beim Entkleiden einschlafen kann. An diesem Abend wurde Zeuge dieses Naturspektakels. Wie eine gefällte Eiche auf Bett gekippt, schließ mein Co-Pilot auf der Stelle ein. Ich konnte nicht mal ansatzweise als erster die Schnarchsäge anschmeißen. War aber auch egal, ich war auch total kaputt von dem langen Tag und schlief den Schlaf der Gerechten.

Kapitel 5:

 

Der nächste Morgen. Eigentlich wie immer. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte, wir sind dem Tod nur knapp entronnen. Verdammt wir hatten den Ausblick direkt auf den Friedhof. Der Kater, nein nicht der Catman, ließ uns spüren, dass wir noch am Leben waren.

 

Die Lebensgeister kamen aber schnell wieder zurück, nach gefühlten 18 Glas O-Saft, 3 Kannen Kaffee und Rührei aus 10 Eiern, lief der Motor wieder.

Zum Glück sagt man Eisspeedway wegen Regens nicht ab, sonst wäre das Wochenende bereits erledigt gewesen. Es regnete unaufhörlich, nicht stark, aber kontinuierlich. Der auffrischende Wind tat sein Übriges. Es war den Tag über bitterkalt und wir wechselten den Stehplatz auf die Haupttribüne unter das Vordach. Half aber leider nur gegen den Regen und nicht gegen den Wind.

Kapitel 6:

 

Der GP 6 wurde dann, auch wenn es heute deutlich knapper war als gestern wieder zu einer rein russischen Angelegenheit. Franky Zorn war ganz dicht dran am Finaleinzug. Da fehlten nur 50 m.

Igor Kononov zog auf der Zielgeraden noch an Franky vorbei. Koltakov hatte die Physik im anderen Semifinale nicht mehr im Griff und rutschte wie tags zuvor Ivanov weg in die Strohballen.

Also leicht veränderte Konstallation im Finale diesmal ohne Koltakov.

Igor Kononov hatte am Ende die Nase vor Dimitry Khomitsevich und Daniil Ivanov. Den undankbaren vierten Platz belegte Egor Myshkovets.

Franky Zorn belegte als bester Nichtrusse den 6. Platz.

Bester Deutscher wurde heute Pletschi, der aufgrund einer Disqualifikation von Günter Bauer nach einer Aktion mit Klabo, der zu Sturz kam, beim Restart nicht wieder ans Band durfte und deshalb einen Punkt mehr zusammenfuhr. Johann Weber und Max Niedermaier agierten glücklos, wobei der Eishans ebenfalls eine Disqualifikation hinnehme musste, da er einen Strohballen auf die Strecke gerissen hatte. Luca Bauer bekam erneut einen Start, konnte aber nichts mehr von seinem Talent zeigen.

 

Packende Läufe, glücklicherweise keine ernsteren Verletzungen, wie bei dem Abgang von Niklas Svensson über den Lenker und dann unter seinem Bike hindurch, zeichneten den Renntag aus.

 

Respekt den russischen Fahrern, die auch bei total zerfahrenem Eis noch eine Linie finden, auf der man sauber um die Kurve kommt. Nur der eigene Ehrgeiz lässt sie nicht gewinnen.

 

 

Aber auch ein Lob an alle, die sich hier um diese Veranstaltung bemüht haben. Es gehört viel dazu.

 

Wir haben es wieder genossen, dabei gewesen zu sein.

 

Für Regen und Kälte kann keiner was.

Kapitel 7:

 

Die Rückfahrt nahmen wir sofort nach Rennende in Angriff. Durchgezittert wurde die Sitzheizung auf Anschlag gedreht, der Tank mit V-Power gefüllt und ab ging es. Weil die Reise so schön war, brauchten wir noch ein letztes Foto und das wird wohl dann mit ca. 14 Tagen Entwicklungszeit nachgesandt werden. Hierzu nahmen wir den nicht kostenneutralen Service der freundlichen Autobahn-Polizei gerne an. An der Auffahrt von der der A111 auf die A10 war Schluss mit lustig.

Kurz aufgeregt über den Vordermann, warum der wohl auf freier Strecke plötzlich die Bremslichter leuchten lässt, strahlten wir in das Aufnahmegerät. Hoffentlich sitzt die Frisur wenigstens.

 

Schuld ist das V-Power, war ich nicht gewohnt…oder das Auto ist einfach nix für mich…einfach zu viel Dampf unter der Haube.

 

Egal, wird bezahlt, kommt hoffentlich der Umweltbehörde zu Gute, damit sie wieder grüne Plaketten für Radausägen besorgen können…

Das Schlimmste ist, wenn... -
00:00 / 00:00

Fazit:

 

Das Schlimmste…ist, wenn das Bier alle ist!!!!

 

 

Und das war mal wieder kein Problem.

 

 

Als Beweis, dass ich auch dabei war, habe ich am Ende noch ein Foto gemacht, das glaubt mir sonst eh keiner, was hier wieder los war!!

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Sinne

 

Eurer Präsi

#30

bottom of page